Familientherapie beinhaltet sowohl psychologische Beratung als auch psychotherapeutisches Vorgehen. Es werden positive Veränderungen und Entwicklungen der Beziehungen zwischen den Mitgliedern angestrebt. Dabei ist vor allem die Art der Kommunikation zwischen den Familienmitgliedern von hoher Bedeutung. Der Vorteil familientherapeutischer Ansätze liegt darin, dass sie bei allen psychischen Störungen eingesetzt werden können.
In der Systemischen Familientherapie steht nicht der Einzelne im Fokus der Betrachtung, sondern das ganze System - also die Familie - in dem er sich bewegt, einschließlich der verschiedenen Konstellationen und Beziehungen innerhalb des Familiensystems (z.B. den Geschwisterkonstellationen, Elternpaar, Vater und Sohn etc.). Der Blick richtet sich auf bestehende Muster, Zusammenhänge und Dynamiken innerhalb der Familie, ausgehend von dem Grundgedanken, dass sich die Handlungen von den Familienmitgliedern wechselseitig beeinflussen.
Jede Familie hat gewisse, oft unausgesprochene "Spielregeln", nach denen sich die Mitglieder austauschen und Grenzen des familiären Systems festlegen. Sind die Grenzen zu starr oder undeutlich, bleiben individuelle Bedürfnisse unerfüllt und es kommt zu ungelösten Konflikten im Familiensystem. Manche Wünsche oder Probleme werden so über Generationen hinweg "vererbt". Möglicherweise versuchen die Kinder, die Lebensträume, Wünsche usw. ihrer Eltern oder Großeltern zu verwirklichen.
Ist die "Balance" der Familie gestört, wird häufig nur ein Familienmitglied "auffällig". Meist sind es die Kinder, die Verhaltensauffälligkeiten zeigen und so auf Störungen im System hinweisen. In diesem Fall sind sie die so genannten "Symptomträger", die durch die gezeigten Symptome das gesamte System beeinflussen. Unter Umständen verhindern sie gerade damit den Zusammenbruch des Familiengefüges. So können etwa die Schulschwierigkeiten eines Kindes dazu dienen, dass die "Streit-Ehe" der Eltern nicht zerbricht - weil diese sich gemeinsam um die Probleme des Kindes kümmern müssen. Die Störung hat also eine "positive" Funktion, auch wenn die Symptomträger darunter leiden.
Die Anzahl der Sitzungen variiert je nach Bedarf. Einzelne Sitzungen dauern 60 bis 120 Minuten. Die Sitzungen finden meistens in größeren Zeitabständen statt. Die genaue Frequenz wird individuell nach Ihren Wünschen und Bedürfnissen festgelegt. Auf Wunsch bzw. bei besonderer Indikation ist es auch möglich, dass ich zu Ihnen nach Hause kommen und die Sitzung dort durchführen.